Wie Hollywood die Rassenzucht manipuliert
Die Hollywood-Studios veröffentlichten kürzlich den Film »Max«, in dem der Hauptakteur der Malinoisrüde Jagger, alias Max, zu sehen ist. Die Wissenschaftler warnen schon jetzt vor einem Zuchtboom dieser Rasse.
Die Geschichte erzählt das Leben des Militärhundes Max, der mit einer posttraumatischen Belastungsstörung in die Heimat geschickt wird, nachdem sein Hundeführer im Einsatz ums Leben kam. Max geht es so schlecht, dass das Militär beschließt, den Hund einzuschläfern. Doch die Angehörigen des gefallenen Soldaten nehmen Max bei sich auf. Eine rührende Hollywood-Hunde-Geschichte, die die Herzen der Zuschauer berührt.
Genau solche Filme ziehen fatale Folgen für die gezeigte Hunderasse nach sich, wie wissenschaftliche Untersuchungen belegen.
Der Zuschauer sieht in einem Film eine Hunderasse, die über viele Jahre hinweg auf ihre Filmrolle trainiert wurde. In seiner Vorstellung aber sind alle Hunde dieser Rasse so wie der hündische Filmstar.
Wissenschaftler der Universitäten von New York, Carolina und Bristol belegen in einer Fallstudie eindeutig eine steigende Welpenzahl bestimmter Hunderassen, nachdem Hollywood aus ihnen einen Star kreierte. Das beste Beispiel dafür ist Hollywood Star Collie »Lassie«. Nach seinem letzten Film »Lassie komm nach Hause« stieg die Welpenzahl um über vierzig Prozent an.
Der Amercian Belgian Malinois Club (ABMC) warnt davor, den Film "Max" als Rechtfertigung zur Massenzucht zu nutzen.
Präsidentin des Clubs Judy Hagen sagt: »Wir sind sehr besorgt über die Veröffentlichung des Films. Die Zuschauer sehen einen intelligenten, sportlichen und schönen belgischen Malinois. Doch sie verstehen oder wissen nicht, dass die Hunde für Film und Kino jahrelang intensiv trainiert werden. Das Leben mit einem Malinois verlangt Engagement und tägliches Training, um ihn auszulasten. Ohne das, würde sich ein Hund dieser Rasse eigenständig beschäftigen, was sich zum Albtraum für den Hundehalter entwickeln könnte.« Melinda Wichmann, ebenfalls vom ABMC sagt mit scherzhaftem Unterton, dass ein Malinois eher ein Lebensstil als ein Hund sei. Stellen sie fest, dass ihre Menschen Idioten sind, übernehmen sie die Verantwortung.
Der ABMC und Taylor Updike Haywood, von der Organisation zur Rettung Belgischer Schäferhunde befürchten impulsive Malinois-Käufe aufgrund des Films. Grundsätzlich, so sagen sie, sollte jeder Hundekauf wohl überlegt sein und nicht auf der Wunschvorstellung eines Film-Hundes beruhen.
Der Malinois ist nicht umsonst der König der Polizei- und Militärhunde und eben kein durchschnittlicher Familienhund.
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