Fast jeder Zweite ist Ausländer
Die Schweiz schreibt strenge Importbedingungen für Tiere vor.
Hunde müssen mindesten 21 Tage vor Einreise gegen Tollwut geimpft worden sein, einen Mikrochip tragen, im Besitz eines gültigen Heimtierausweises sein und direkt bei Grenzübertretung dem Zoll gemeldet werden. Zudem ist er mehrwertsteuerpflichtig und muss innerhalb der ersten zehn Tage von einem Tierarzt bei Anis (Animal Identity Service) registriert werden.
Bei Nichteinhaltung dieser Vorschriften gilt jeder Hund aus dem Ausland als illegal.
Bereits 2014 ermittelte die Schweizer Hunde-Datenbank von Anis, dass jeder zweite Hund aus dem Ausland komme. Das entsprach fast 47 Prozent aller Neuregistrierungen, Tendenz steigend. Der Bedarf nach kleinen Hunderassen, vornehmlich Chihuahua, French Bulldog und Yorkshire Terrier, können die Schweizer Züchter nicht über seriöse Verfahrensweisen decken. Dementsprechend boomt in der Schweiz der illegale Handel mit Welpen.
Anfang April verhaftete die Polizei zwei Ungarn, die ihre Yorkshire-Terrier Welpen auf dem Flohmarkt in Winterthur verkaufen wollten. Die beiden Welpen knapp acht Wochen alt konfiszierte das Veterinäramt und übergab sie dem Tierheim. Eine ungewöhnliche Art, illegal eingeführte Welpen zu verkaufen, räumt Polizeisprecherin Bianca Lussi ein.
Üblich sei der Verkauf über das Internet.
Doch nicht nur in der Schweiz boomt das Geschäft mit illegal gehandelten Welpen. Auch Österreich und Deutschland kämpft seit Jahren gegen dieses organisierte System. Die kriminellen Händlerringe sind nur zu sprengen, wenn es keine Abnehmer mehr gibt. Jeder Käufer ist mitverantwortlich für die Qual der Hunde.
Amtstierärzte, Tierschützer, Polizei und sogar Hundetrainer warnen immer wieder vor dem Kauf von »Kofferraum- oder Internet-Welpen«.
Die Hunde stammen aus Massenproduktionen unter skandalöser Haltung. Die Hundemütter werden schamlos ausgebeutet, die Welpen viel zu früh von den Muttertieren getrennt und fast ausnahmslos sind alle Welpen in überaus schlechter Verfassung, wenn sie an ihre neuen Besitzer übergeben werden. Sofern ein Welpe die frühe Trennung, den Transport und die Krankheiten überlebt, zeigen die meisten dieser Hunde im erwachsenenalter Verhaltensauffälligkeiten aufgrund fehlender entwicklungsbedingter Lernprozesse. Denn Umfeld und Prägung waren weit von artgerecht, liebevoll, beschütz und behütet entfernt.
Für die Gesundung der Tiere müssen die Besitzer oft tief ins Portemonnaie greifen und es ist fraglich, ob die Welpen überhaupt genesen.
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