Lernprozesse
Überaus einfach erklärt soll der Hund bei einem Lernprozess eine Verbindung von einem Sinneseindruck zu einer Handlung herstellen und sich merken.
Alles, was ein Hund wahrnimmt, hinterlässt einen bleibenden Eindruck im Gehirn, was als positive, negative oder neutrale Erinnerung abgespeichert wird. Für diesen Prozess sind Nervenzellen (Neuronen) zuständig, die ebenso an der Weiterleitung von Informationen durch den Körper beteiligt sind.
Die von innen oder außen kommenden Impulse lösen eine Reaktion aus, woraus der Hund Ursache und Wirkung miteinander verknüpft. Diese Art der Verknüpfung, die der Mensch durch Reize auslösen kann, wird Reiz-Reaktion-Mechanismus genannt.
Zwei simple Beispiele für selbstständiges Lernen:
Ein innerer Impuls ist eine drückende Blase, was den Hund dazu bewegt Urin abzusetzen. Er lernt selbstständig, dass er bei Blasendruck Erleichterung erhält, wenn er pinkeln geht.
Ein äußerer Impuls ist Kälte. Der Hund friert und sucht die Nähe zu einem Artgenossen, an den er sich ankuschelt. Er lernt, dass Kontaktliegen das Frieren minimiert.
In Verbindung mit dem Menschen können die von innen kommenden Impulse für die Erziehung und das Training genutzt werden. Ebenso kann der Mensch Reize setzen, um dem Hund Fertigkeiten beizubringen.
Zwei einfache Beispiele für Lernen durch den Menschen:
Der Hund ist hungrig und beginnt mit der Nahrungssuche. Der Mensch nutzt den inneren Impuls und macht dem Hund ein Jagdangebot.
Er setzt als äußeren Impuls eine Bewegung ein (werfen eines Futterbeutels oder Ähnliches), bei dem sich der Hund sein Futter erarbeitet.
Der Hund lernt, dass die Kooperation zu seinem Menschen ihn sättigt.
Lernprozesse sind faktisch aber sehr viel komplexer, als hier beschrieben.
Ein Psychologe definiert Lernen anders als ein Biologe, die Behavioristen oder Pädagogen. Wir betrachten Lernen und das daraus resultierende Verhalten aus pädagogischer Sicht, da wir eine Mensch-Hund-Beziehung als Sozialgemeinschaft betrachten. Innerhalb dieser Gemeinschaft ersetzt der Mensch quasi ein Elternteil des Hundes, an dem sich der Hund orientieren lernen soll. Dadurch bleibt der Mensch in der hierarchischen Struktur über dem Hund und wird zur engsten Vertrauens- oder auch Bezugsperson für ihn. Vorausgesetzt, der Mensch geht auf hündische Art und Weise vor.
Eine Unterscheidung von Lernprozessen findet sich in der Konditionierung, die sich in klassisch, instrumentell und operant einteilen lässt. In wissenschaftlichen Beschreibungen wird zwar die instrumentelle und operante Konditionierung zusammengefasst. Doch in einer feineren Betrachtung können eindeutige Unterschiede darin erkannt werden.
Erste Lernprozesse beruhen auf Reflex- und Instinktverhalten.
Sie werden durch biologische Stimuli ausgelöst. Künftig werden sie, je nach Entwicklungsphase, durch Wahrnehmung und Wiederholungen, unterschiedlichste Motivatoren, aber auch über die Hormone beeinflusst.
Die Kognitionsleistung bei Hunden ist umfangreich. Jede Handlung ist zielgerichtet und kreativ.
Hunde sind in der Lage Risiken abzuwägen, Strategien zu planen, haben ein Zeitempfinden, eine örtliche Orientierung und können logische Verknüpfungen herstellen.
Um ihrer Intelligenz gerecht zu werden, darf bei der Erziehung und im Training auf simple Konditionierungsprozesse verzichtet werden.
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