Dominanter Hund
Im Verhaltensrepertoire der Hunde ist Dominanz durchaus vorhanden, ebenso wie Submissivität. Jedoch sind nur sehr wenige Hundetypen wahrhaftig Dominant.
Das, was irrtümlicherweise als Dominanz bezeichnet wird, ist häufig eher die Auswirkung einer mangelhaften Erziehung des Vierbeiners.
Liegt ein Hund beispielsweise auf dem Sofa, fordert Futter ein, zettelt Stress mit Artgenossen an, springt seinen Menschen an oder rennt ihnen beim Spiel mit Artgenossen gegen die Beine, ist er nicht dominant, sondern wurde schlichtweg nicht erzogen.
Dominante Hunde verhalten sich eher unauffällig, solange der Mensch ihnen nichts abverlangt, womit sie nicht konform gehen.
Und der Mensch wird vermutlich von ihnen auch nichts verlangen, da sie sich durchaus dem fügen, was der Mensch möchte. So lassen sie sich oftmals zuverlässig aus dem Freilauf abrufen. Der Grund ist jedoch nicht, dass der Hund folgsam ist, sondern glaubt, sein Mensch benötigt seine Nähe.
Dominante Hunde sind souverän und präsent. Sie kontrollieren und organisieren Situationen unmerklich für das menschliche Auge. Ihr gesamte Erscheinung bzw. ihr Ausstrahlung zeugt von Ruhe und Gelassenheit. Im Umgang mit Artgenossen reicht ihnen meist ein dezenter Blick, um den Gegenüber zu dirigieren.
Beobachtet man eine Gruppe tobender Hunde, ist der dominanteste nicht der Hund mittendrin oder der lauteste.
Es ist der am Rande stehende, der sich eher mit dem Umfeld beschäftigt, als mit den spielenden Artgenossen. Sollten sich in der Gruppe Diskrepanzen andeuten, wird er sich in das Geschehen einmischen. Vermutlich reicht ihm dafür, gelassen die Meute zu durchqueren. Durch seine Präsenz trennt er potenzielle Kontrahenten voneinander, was wiederum einen Streit schlichtet oder vorbeugt.
Ähnlich verhält er sich seinen Menschen gegenüber. Er grenzt seine Personen unmerklich ein, kreuzt, durchaus auf Distanz, vor ihnen Wege beim Spaziergang und sorgt so dafür, dass sie seine gewünschte Richtung einschlagen. Verlassen die Menschen den vorgegebenen Weg oder wechseln die Richtung, passiert er dichter vor ihnen. Gelegentlich stupst er im Vorbeigehen seine Menschen kurz mit dem Körper oder seiner Schnauze an. Die Menschen nehmen die eigentlich als taktile Korrektur gemeinte Berührung kaum wahr oder interpretieren sie mit Freundlichkeit des Hundes.
Ein wahrhaftig dominanter Hund lässt sich kaum auf Diskussionen ein.
Nur im äußersten Notfall schreitet er mit vollem Körpereinsatz ein. Dann jedoch kann es für wenige Sekunden laut und taktil werden. Er respektiert seinen Gegenüber und verlangt das gleiche für sich.
Seine Körperhaltung ist aufgerichtet und er steht mit allen Pfoten fest auf dem Boden. Seine Bewegungssequenzen sind sicher und stabil. Nur selten zeigt er einen gerundeten Rücken oder eine eingeklemmte Rute, auch wenn ein dominanter Hundetyp sich durchaus vor etwas fürchten darf.
Seine Dominanz bezieht sich eher auf den Umgang mit Artgenossen und Menschen und nicht auf jegliche Lebenssituationen.
Einen dominanten Hund sein Eigen nennen zu dürfen ist ein Privileg, denn diese Charaktertypen gibt es äußerst selten.
Hundehalter, die einen solchen Typen besitzen, können sich nahezu überall sorgenfrei mit ihm zeigen. Mit menschlichen Worten ausgedrückt ist es ein höflicher, netter und braver Hund, der niemanden belästigt.
Hinweis
Nicht jeder sich am Rande einer Hundegruppe bewegende Hund ist ein dominanter Typ. Bei vielen Hunden überwiegt das Interessieren, sich mit dem Umfeld zu beschäftigen, als mit Artgenossen zu spielen. Oder ihre Unsicherheit verhindert ein das Spiel in der Meute. Dessen ungeachtet können dominante Hunde durchaus »Kumpels« oder »Freundinnen« haben, mit denen sie gerne und ausgiebig spielen.
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