Löseverhalten des Hundes
Bedeutsame und lehrreiche Informationen erhält der Mensch durch das Löseverhalten seines Hundes.
Da Hunde ihre Welt hauptsächlich über Gerüche wahrnehmen, setzen sie Kot und Urin platziert ab. Im Volksmund wird erklärt, dass der Hund bei einem Spaziergang »Zeitung liest« und deshalb Kothäufchen und Pippistellen beschnüffelt. Aus den Absonderungen anderer Artgenossen erschnüffeln Hunde zahlreiche Sachverhalte wie beispielsweise ob eine läufige Hündin schon deckbereit ist, wie alt ein Neuankömmling im Revier ist, ob ein Rüde kastriert ist und vieles mehr.
Der aufgesuchte Ort zum Lösen informiert den Menschen über die Veranlagung seines Hundes.
Während sich ängstliche und unsichere Charaktere vornehmlich im eigenen Territorium (Garten oder Haus) oder versteckt im Unterholz lösen, demonstrieren selbstbewusste und mutige Hunde ihre Präsenz offensichtlich. Sie pinkeln dosiert an Pfosten, Wegeingängen, den einzelnen Grashalm auf einem Feld oder koten auf einen Maulwurfshaufen, statt daneben.
Sie wollen gerochen werden und ihre Duftmarke großzügig verbreiten.
Hunde, die sich im dritten Umfeld nur zögerlich bis gar nicht lösen, hegen nicht den Wunsch nach Entdeckung von Artgenossen. Besonders unsichere oder ängstliche Charaktere fressen teilweise ihren eignen Kot, um geruchlich unerkannt bleiben zu können. Hier sollte der Hundehalter am Vertrauensaufbau arbeiten, um seinem Hund mehr Sicherheit zu generieren. Ein Verbot, den Kot zu fressen sorgt nur für noch mehr Unsicherheiten beim Hund, da er sich nicht verstanden fühlt.
Das erste Mittel der Wahl ist, den Kot sofort aufzunehmen und zu entsorgen. Sollte einmal kein Tütchen zur Hand sein, kann der Mensch mit seinen Füßen Erde über das Häufchen scharren. Er imitiert damit das darüber markieren, wie es beispielsweise Hundeeltern für ihre Welpen praktizieren.
Dass das Löseverhalten eines Hundes nicht rein zum Aussondern von Schlackenstoffen genutzt wird, erkennt man an dem Interesse der Vierbeiner an den Hinterlassenschaften.
Leicht zu beobachten auf Spazierwegen, die von vielen Hunden genutzt werden. Die ersten Meter des Weges sind entscheidend. In diesem Bereich pinkeln alle in der Umgebung wohnenden Hunde, die sich geruchlich erkennbar zeigen wollen. Und bei jedem Durchschreiten dieses Abschnitts versuchen die Vierbeiner erneut, ihre Duftmarken zu platzieren, obgleich sie noch länger einhalten könnten, wird genau in diesem Bereich das erste Mal gepinkelt. Eine Sisyphusarbeit, die sich täglich wiederholt und bei einigen Hunden für erheblichen Stress sorgen kann.
Die Duftmarken fremder Artgenossen nehmen Hunde intensiv zur Kenntnis und merken sie sich.
Ein Rüde wird den Geruch einer deckbereiten Hündin gerne verinnerlichen. Doch der Geruch eines rivalisierenden Rüden erzeugt eher Ablehnung. Solange sie noch kein Bild zu dem Geruch haben, besteht vorerst kein Risiko. Begegnen die Rüden sich, kann es durchaus zu Ressourcen Kämpfen um die Hündin kommen.
Das ist der Moment, in dem es für den oder die Hundehalter ärgerlich wird.
Achtet der Mensch grundsätzlich darauf, wo sein Hund sich löst und dass er nicht über andere Duftmarken markiert, kann er die Ressourcen- oder Revierverteidigung dämpfen, jedoch niemals komplett auslöschen. Denn diese Eigenschaften sind auch genetisch bedingt und nicht nur Rüden vorbehalten.
Vorgegebene Lösestellen sollten neutrale Punkte sein.
Wegeingänge, Kreuzpunkte, Hausecken, Pfosten, Straßenschilder und -laternen oder andere strategische Orte sollten nicht bepinkelt werden. Braucht der Rüde unbedingt einen Baum, kann einer fernab des Weges angeboten und genutzt werden.
Was für den Hundehalter hier bizarr klingen mag, ist durchaus ein Faktum. Hätten die gewählten Lösestellen keine besondere Bedeutung, sollte es für den Hundebesitzer ein Leichtes sein, seinem Hund eine andere Stelle zuzuweisen.
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