Bis über den Tod hinaus
Ein Rechtsstreit über die Herausgabe eines Cane Corsos wurde vor dem Landgericht Duisburg verhandelt. Problem der Verhandlung: mittlerweile ist das Tier gestorben.
Im Jahr 2013 klagte ein hessischer Tierschutzverein aus Dillenburg die Herausgabe eines Hundes ein, weil die Besitzer deren vertraglichen Vereinbarungen nicht erfüllten. Das Ehepaar aus Oberhausen, die »Hope«, eine Cane Corso Hündin, bereits 2012 übernommen hatten, verurteilte das Gericht zur Kostenübernahme und Rückgabe des Tiers. Das Ehepaar legte Berufung ein.
Dem Richter des Berufungsgerichts oblag nun eine nahezu unmögliche Entscheidung bei der Verhandlung, denn Hope war unterdessen verstorben.
Während des Verhandlungsverlaufs erklärte der Richter die juristischen Ungereimtheiten der Tierabgabeverträge des Vereins. Die Verträge provozieren regelrecht Streitigkeiten, denn praktisch sei nur eine Klausel rechtsgültig: die regelmäßige Berichterstattung über den Gesundheitszustand des Hundes. Der Vereinsvorstand samt Rechtsanwälten ignorierte diesen Sachverhalt und plädierten weiterhin auf die Rückgabe des Hundes.
"Der Kernpunkt, nämlich die Herausgabe des Hundes, wird aber schwer zu erfüllen sein, wenn das Tier tot ist", so der Richter trocken.
Vorgelegte Gutachten, Röntgenaufnahmen und Behandlungsberichte von Hopes Tierarzt, die belegten, dass Hope gut versorgt wurde und letztendlich an einer Darmverschlingung verstarb, wollte der Verein nicht akzeptieren. Ihnen sei es am liebsten, würde der Hund obduziert werden.
Hier ging es nicht mehr um juristische Klärung, stellte der Richter fest. Die erhobenen Vorwürfe gegen das Ehepaar konnten lediglich an der fehlenden Berichterstattung über das Wohlbefinden von Hope festgemacht werden. Alle anderen Vertragspunkte ähneln einer Kindesadoption.
Vehement hält der Vereinsanwalt an seinem Antrag fest, denn sollte der Richter den Rechtsstreit als beendet erklären, bleibt der Tierschutzverein auf den Prozesskosten sitzen.
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