Büroverbot für Hündin Kaya
Weil sich die dreibeinige Kaya nicht in den Büroalltag integrieren ließ, erhielt sie Büroverbot. Besitzerin klagte gegen die Vorschrift. Sie verlor den Prozess auch in zweiter Instanz beim Berufungsgericht.
Der Streit um den Bürohund Kaya begann bereits im Dezember 2012. Kaya, eine dreibeinige Mischlingshündin aus dem Tierschutz, fand bei Claudia van de Wauw im Jahr 2009 ein neues Zuhause. Seitdem begleitete die damals sieben Monate alte Hündin ihre Besitzerin täglich ins Büro.
Frau van de Wauw ist eine von 130 Angestellten einer Werbeagentur.
Grundsätzlich erlaubt die Geschäftsführung das Integrieren eigener Hunde, sofern sie den Büroalltag nicht stören und keinen Mitarbeiter gefährden.
Kaya entwickelte jedoch in den ersten Monaten ein ausgeprägtes Territorialverhalten. Sie knurrte die an Frau van de Wauws Büro vorbeigehenden Mitarbeiter an und ließ schließlich keinen Kollegen mehr hinein. Außerdem beschwerten sich die Angestellten über die Geruchsbelästigung des Hundes, der in der Mittagspause gerne im Rhein schwimmt und nass ins Büro zurückkehrt. Dadurch wurde Kaya ab Dezember 2012 Hausverbot erteilt.
Frau van de Wauw zog im Sommer 2013 wegen des Verbots vor das Düsseldorfer Landesarbeitsgericht, verlor in erster Instanz und ging in Berufung. Die geladenen Zeugen erzählten, wie sie vor dem knurrenden Hund in den Fahrstuhl flüchteten, dass sie Papiere unter der geschlossenen Bürotür durchschoben und dass die Hündin den Geschäftsführer nicht durch den Flur gehen ließ. Die Klägerin fühlt sich gemobbt. Sie sagt: »Der Hund ist nur Mittel zum Zweck. Ich koste sicher mehr als junge Leute.«
Der Geschäftsführer wies diesen Vorwurf zurück. Man habe schließlich einen Hundetrainer dazu geholt, dessen Training erfolglos blieb. Die Anwältin der Gegenpartei sagt: »Es wurde schon alles versucht. Unsere Geduld ist einfach am Ende. Die Hunde anderer Mitarbeiter fallen gar nicht auf. Über sie beschwert sich niemand.«
In der Berufungsverhandlung wurde das endgültige Aus von Kaya als Bürohund ausgesprochen, ohne Revisionsmöglichkeit.
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