Coronas Kehrseite
Betrachtet man die Kehrseite des CoVid-19, kann man tatsächlich etwas Positives in ihm finden. Viele Menschen haben endlich Zeit für ein Haustier. Die Tierheime sind einerseits froh darüber, anderseits hegen sie die Befürchtung eines Boomerangs.
Zu Beginn der Corona Pandemie grassierten zu viele Gerüchte, die Haustierbesitzer verunsicherten. Viele Menschen wollten ihre Hunde oder Katzen ins Tierheim bringen, was wiederum die Tierheime zu einem Annahmestopp zwang. Durch die folgende Ausgangsbeschränkung mussten sie dann eh ihre Türen schließen. Das wiederum hatte zur Folge, dass es keine Tiervermittlungen gab. Selbst die Gassi-Geher für die Hunde mussten den Tierheimen fernbleiben.
Jetzt, ein paar Wochen später, sieht es in den Tierheimen vielerorts vollkommen anders aus.
Viele Menschen, die gegenwärtig deutlich mehr Zeit daheim verbringen (müssen), nutzen diese Phase, um sich ein Haustier zuzulegen. Die Gründe, die für ein Haustier sprechen, sind ganz unterschiedlich. Bei manchen Menschen verdrängt ein Hund oder eine Katze die Einsamkeit, die plötzlich zu spüren ist. Andere, z.B. Eltern haben endlich einmal die Zeit, um ihren Kindern den lang ersehnten Kaninchenstall im Garten zu bauen.
Jeder Grund, sich ein Haustier anzuschaffen, hat selbstverständlich seine Legitimation.
Besonders die Tierheime in den Großstädten haben gerade allerhand zutun. In Berlin gab es an einem Wochenende über 500 E-Mail Anfragen zur Vermittlung. Auch die Stuttgarter Tierheime können den Nachfragen nach Hunden kaum Nachkommen. Selbst nach vorübergehende Unterbringungen wird gefragt, was die Tierheime allerdings absagen. In Berlin stellten die Tierpfleger nämlich fest, dass die ausgebliebenen Besichtigungszeiten ihre Tiere haben deutlich entspannen lassen. Das Verhalten der Tiere ist so auffallenden positiv, dass die Heimleitung erwägt, grundsätzlich Besichtigungszeiten zu terminieren.
Alles in allem sollte man meinen, dass sich die Vermittlung von Hunden, Katzen oder anderer Kleintiere zum Positiven entwickelt.
Jedoch gibt es quasi zwei Haken dabei. Was passiert, wenn die Menschen wieder ihrem normalen Tagesablauf nachkommen müssen – eben nicht mehr von zuhause aus arbeiten. Wo bleibt der Hund dann? Einige Tierheime lehnen eine Vermittlung direkt ab, sollte diese Frage nicht beantwortet werden können. Im Prinzip hatten viele Tierheime, seit Ausbruch der Pandemie, nicht so viele Zuläufe, wie vermutet, was sich nach Beendigung auch nicht ändern soll.
Des Weiteren befürchten Tierheim-Mitarbeiter einen erneuten Anstieg illegaler Hundewelpen auf dem Markt.
Die Nachfragen nach Hunden sei in den letzten Wochen enorm gestiegen. Viele Menschen suchen junge Hunde bzw. Welpen. So viele, wie angefragt werden, seien in den Tierheimen nicht zu finden. Damit bleibt nicht aus, dass Menschen unüberlegt handeln und sich den schnellen Erfolg per dubiösen Anzeigen erhoffen.
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