Promille und Hormone - eine brisante Mischung
Vor einigen Tag verurteilte das Bayreuther Amtsgericht eine 23-Jährige zu neun Monaten Haftstrafe auf Bewährung und 200 Stunden Sozialarbeit.
Im vergangenen Frühjahr, in den Abendstunden, animierte die nun vor Gericht stehende Frau gleich zweimal ihren Hund, Passanten zu beißen. Die 23-Jährige war mit ihrem Freund und dem Retrievermischling der Mutter unterwegs. Der Hund der Mutter war den Behörden bereits bekannt. Er hatte als Auflage einen Maulkorb, eine maximale Leinenlänge von einem Meter und ein fest anliegendes Halsband zu tragen.
In der besagten Nacht hetzte die junge Frau den Hund auf zwei Passanten. Den ersten biss das Tier, nachdem der Mann zunächst beschimpft und, als er flüchtete, verfolgt wurde, in den Bauch. Der zweite Fußgänger wurde unerwartet im Vorbeigehen in den Arm gebissen. Beiden Opfern schenkte das Paar keine weitere Aufmerksamkeit. Sie ließen die Männer mit ihren Verletzungen im Dunkeln zurück.
Vor Gericht sagte das erste Opfer aus, die Frau habe ihren Hund mit »Beiß« animiert und dabei hochgezerrt. Der andere Geschädigte erzählte, die Frau habe nach dem Biss lediglich gesagt, dass es ein Polizeihund sei, bevor sie davon ging. Er habe sofort die Polizei gerufen. Die Einsatzpolizisten stellten das Paar samt Hund noch in der gleichen Nacht. Bei der Festnahme beschimpfte die Frau die Beamten und stachelte ihren Hund erneut an. Da der Einsatz von Pfefferspray keine Konsequenzen hatte, drohten die Polizisten, den Hund zu erschießen, wenn die Frau ihn nicht sofort festbinden würde.
Während der Verhandlung hielt sich die Angeklagte bedeckt. Ihr Freund hingegen sagte aus, seine Freundin sei betrunken gewesen. Außerdem seien es wohl die Schwangerschaftshormone gewesen, die sie zu ihrer Tat veranlasste. Gehetzt habe sie den Hund nicht, denn der sei eh aggressiv und springe jeden an.
Die Staatsanwaltschaft ließ diese Erklärung nicht strafmildernd gelten. Auch nicht, dass die junge Frau mit 1,49 Promille aufgegriffen wurde. Sie forderte eine Bewährungsstrafe von neun Monaten und 200 Sozialstunden wegen gefährlicher und fahrlässiger Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung.
Der Richter verurteilte die Frau nach Forderung der Staatsanwaltschaft und sagte: „Sie haben gewusst, dass der Hund aggressiv ist. Das wäre alles vermeidbar gewesen.“
Das könnte sie auch interessieren.
-
Das Rudel bleibt zusammen
Das Oberlandesgericht Nürnberg stellte bei einer Eheleute Trennung, das Wohl der Hunde, als Rudel zu…
-
Ein Haustier zu Weihnachten
Alle Jahre wieder wünschen sich Erwachsene und Kinder gleichermaßen Haustiere zu Weihnachten. Auch f…
-
Beagle-Mischling Buddy lässt ihn nie mehr allein
Erst vier Monate bei seinem Besitzer und schon so eng mit ihm verbunden. Beagle-Mischling Buddy begl…
-
Maulkorbpflicht missachtet
Am 15. Juli 2016 starb ein kleiner Malteser, weil ein Hundehalter die Maulkorbpflicht für seinen Hun…
-
Anzeige
-
Anzeige
Rat und Tat
-
Pflichten, Verordnungen und Versicherungen für Hunde
Die Hundehaltung ist in Deutschland in bestimmten Bereichen gesetzlich geregelt.
So gibt es neben de…
-
Fütterungsarten
Eine gängige Methode der Hundeerziehung ist immer noch das Füttern aus der Hand, sprich die Leckerch…
-
Territorialverhalten übernehmen - Umgebung sichern
Das Territorialverhalten hat die Funktion eine Umgebung für sich und die Sozialgemeinschaft zu siche…
-
Schnelles Geld durch Welpenhandel
Ein Kampf gegen Windmühlen.
Wer sich einen Hund zulegen möchte, sollte auf die Herkunft des Tieres b…
-
Suche nach Futter
Suchspiele bringen viele Vorteile für das Mensch-Hund-Team.
Vor allem die Konzentration des Hundes w…
-
Unerwünschtes Jagdverhalten
Zunächst einmal: Alle Hunde sind Jäger, denn für einen Karnivoren ist es biologisch, jagen zu gehen.…
-
Auf den Hund gekommen
In einer schnelllebigen Zeit, in der sich das Leben von einer Sekunde auf die nächste verändern kann…
-
Hunde-Erziehungsberatung
Individuelle Beratung rund um den Hund durch Erziehung, Training, Kurse, Einzel- und Gruppenstunden, Workshops, Seminare, Themenabende.