
Bill Nicholls [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons
Sie werden gequält und misshandelt
In den USA floriert das Geschäft mit blutigen Hundekämpfen. Für die ermittelnden Beamten eine Sisyphusarbeit.
Nur weil er bereits 70 Jahre alt ist und keine Vorstrafen hat, bleibt der Hundezüchter Willie Coleman auf freiem Fuß. Er ist in Florida einer der bekanntesten Pitbullzüchter der Szene. Seine Hunde gelten als extrem blutrünstig, wie es in Fachkreisen heißt. Sein Champion »Bulletproof Sam« lebt eingepfercht in einer Holzbox, es fehlt ihm die halbe Schnauze, die Zähne liegen blank.
Ein verdeckter Ermittler filmte 2012 mit versteckter Kamera nicht nur Sam, sondern auch den Deal, den er mit Coleman einging.
Seit 2007, als sich Footballstar Michael Vick als Investor eines Hundekampfrings schuldig machte und dazu bekannte, kämpfen Ermittlungsbeamte gegen die Kampfhund-Szene in den USA. Die Verurteilung Vicks gab den Beamten die nötige Hoffnung.
Es ist eine Sisyphusarbeit. Denn mit den blutigen Hundekämpfen lässt sich leichter Geld verdienen als mit dem Drogenhandel.
Außerdem gibt es zwar Gesetze dagegen, doch die Strafen werden auf Bewährung ausgesetzt. M. Vick verbüßte eine 18-monatige Haftstrafe für sein Schuldbekenntnis. W. Coleman, der eindeutig überführt wurde in 17 Fällen strafrechtlich gehandelt zu haben, bleibt auf freiem Fuß.
In allen 50 Staaten der USA sind Hundekämpfe verboten. Von 2009 bis 2013 wurden über 15 Verdächtige festgenommen, 367 Hunde konfisziert und über fünfhunderttausend Dollar, Waffen und Drogen beschlagnahmt. Diese Säuberungsaktion ging als »Fall 367« in die Geschichte ein, sagen die Ermittler. Doch sauber recherchierte Aktionen, Undercovereinsätze und die Beweismittel halten vor Gericht nicht stand. Denn die Staatsanwaltschaft kämpft mit veralteten Gesetzten, in denen keine Mindeststrafe gegen eine perfekt organisierte Unterwelt vorgesehen ist.
In beinahe allen Staaten der USA führt das Quälen von Nutzvieh zu einer Haftstrafe.
Hunde sind jedoch von dem Gesetz bisher ausgeschlossen. Zig Razzien, Festnahmen, Verurteilungen, die bis dato zur Bewährung ausgesetzt werden, veränderten das Tierschutzgesetz bis heute nicht. Tim Rickey von ASPCA, einem amerikanischen Tierschutzverein, sagt: »Beteiligt waren Richter, ein Arzt, Anwälte, Krankenschwestern und Feuerwehrleute…« Ein Staatsanwalt aus Florida kommentiert traurig: «Unsere Opfer haben keine Stimme. Sie können nicht aussagen und erzählen, was ihnen passiert ist.«
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