Abschalt-Training
Eine Vielzahl von Hunden zeigen bereits beim Verlassen des Hauses eine extreme Aufregung. Sie lassen sich kaum anleinen und drängeln sich an ihren Menschen vorbei durch die Haustür. Kaum im Freien ziehen sie an der Leine vorwärts, es geht ihnen alles nicht schnell genug.
Haben Mensch und Hund ihre Spaziergangsrunde erreicht, darf der Hund von der Leine und er stürmt gleich los. Einige Hunde sind sofort mit der Nase am Boden, beschnüffeln Bäume, Zaunpfosten oder Straßenlaternen und sind mit Pinkeln beschäftigt. Andere jagen wehendem Laub oder Schmetterlingen hinterher.
Warum Hunde eine solche Dynamik und Unruhe zeigen, kann unterschiedliche Gründe haben.
Dem Einen wurde dieses Verhalten von seinem Besitzer unwissentlich beigebracht, bei einem anderen Hund steckt dieses Verhalten bereits in den Erbanlagen oder er hat nur einfach nicht gelernt abzuwarten oder Ruhe zu bewahren.
Sofern ein Hundebesitzer das Verhalten seines Hundes als unangenehm oder anstrengend empfindet, kann er das Abschalttraining als Übung in den Tagesablauf integrieren.
Zielsetzung
Das Abschalttraining kann dafür sorgen, dass Hunde mit mehr innerer Gelassenheit und Ruhe ihr Umfeld erleben können. Damit werden sie resistenter gegen Stress und souveräner bei unvorhersehbaren Begebenheiten, bei denen sie sich ansonsten aufregen würden.
Zudem fördert es die Konzentrationsfähigkeit des Hundes, was sowohl ihm als auch dem Besitzer im Training zugutekommt. Der Hund kann Erregungsreize wahrnehmen, muss aber nicht darauf reagieren.
Ein weiteres Ziel ist es, die Erwartungshaltung eines Hundes nicht zu bedienen, um einer Fehlkonditionierung vorzubeugen bzw. eine Neukonditionierung zu erreichen.
Übungsverlauf
Bei dieser Übung sollte der Hund eine Leine tragen, damit der Mensch Einfluss auf jenen nehmen kann, ohne mit ihm zu sprechen. Sie dient lediglich dazu den Hund von anderweitigen Beschäftigungen abzuhalten.
Mensch und Hund befinden sich in einem, für das Training erforderlichen Umfeld. Für den Hund liegt eine kleine Decke am Boden, sie dient als Orientierung für den Hund, wo er zur Ruhe kommen sollte.
Der Mensch lässt sich bequem nieder, evtl. auf einem Stuhl. Der Hund bekommt keine Anweisungen. Der Mensch entspannt sich, genießt den Moment der Ruhe, nimmt sich Zeit für den Augenblick. Nimmt sich der Hund seinen Menschen zum Vorbild, wird er dieses Verhalten nachahmen, wodurch der Mensch immer mehr zur Bezugsperson wird.
Sobald der Hund ruhig auf seiner Decke liegt und dort verweilen kann oder sogar kurz einschläft, ist die Übung beendet. Hunden, denen es normalerweise schwer fällt zur Ruhe zu kommen, kann ein Kauartikel gegeben werden, sobald sie sich hinlegen. Damit kann die Ruhephase verlängert werden.
Mögliches Verhalten und Optionen
Der Hund kommt nicht zur Ruhe
- Das Umfeld ist nicht passend gewählt. Die Übung wird beendet und an einem anderen Ort erneut begonnen.
- Der Mensch ist nicht entspannt und überträgt dies auf seinen Hund. Abschalttraining erfordert Zeit und Geduld. Einige Hunde benötigen bis zu einer Stunde und länger bis sie Ruhe finden und sich ablegen oder hinsetzten können.
- Das Wetter ist nicht passend, dem Hund ist zu warm oder zu kalt. Er kann sich nicht hinlegen und Ruhe finden.
Der Hund bleibt immer nur kurz liegen
- Der Untergrund ist unbequem für den Hund.
- Die Untergrund ist nass oder riecht unangenehm für den Hund.
- Der Hund zeigt eine Fehlkonditionierung.
Der Hund legt sich sofort hin
- Der Hund kennt die Übung bereits. Das Umfeld ist zu ruhig, die Übung kann in die nächste Stufe gehen, in ein Umfeld mit etwas mehr Ablenkungsreizen.
Mögliche Fehlkonditionierungen
- Dadurch, dass der Hund eine Platzzuweisung erhält, lernt er nicht sich den Menschen als Vorbild zu nehmen. Er wird kaum zur Ruhe kommen, sondern führt lediglich eine Anweisung aus. Steht der Hund auf, müsste die Platzzuweisung erneut erfolgen. Damit wären Mensch und Hund in einer Diskussion, die nicht förderlich für eine innere Ruhe ist.
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Bekommt der Hund zu früh etwas zu kauen, wird er sich beim Abschalttraining sofort hinlegen und den Menschen fixieren. Er zeigt eine Erwartungshaltung bezüglich des Kauartikels. Er hat gelernt, dass sich hinlegen bedeutet, etwas zum Kauen zu bekommen.
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Wird der Hund von Übung zu Übung schneller mit dem Kauen, hat er gelernt, Ruhe zu bewahren, wenn er etwas zum Kauen erhält. Er hat nicht gelernt nachdem er Ruhe bewahrt hat, als Belohnung etwas zum Kauen zu erhalten.
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