Hunde in der Gastronomie
Für viele Hunde ist der Besuch in der Gastronomie, egal ob im Restaurant oder draußen im Biergarten, ein besonderes Erlebnis.
Sie sollen ruhig am Boden liegen, wo es doch so wunderbar nach Essen riecht. Menschen gehen sehr dicht an ihnen vorbei, von denen einige auch noch Hunde dabei haben.
Gerade im Biergarten laufen zudem spielende Kinder zwischen den Tischreihen hindurch. Das Servicepersonal kommt, aus Sicht des Hundes unaufgefordert, an den Tisch und räumt Teller ab, auf denen noch Nahrung liegen könnte.
Verschiedene Bewegungsreize, der Geruch von Nahrung und der geringe Abstand zu anderen Besuchern, können bei Hunden die Toleranzgrenze senken bzw. überschreiten. Sie bleiben nicht liegen, knurren oder bellen oder zeigen durch kurzes hervorschnellen, dass es ihnen zu viel ist. So wird der gemeinsame Besuch in der Gastronomie zu einer echten Herausforderung für Mensch und Hund.
Hundebesitzer, deren Hunde keine Probleme bei einem Gastronomiebesuch haben, sollten aus Rücksichtnahme achtsam mit ihrem Hund ein Lokal betreten.
Die anderen Hundebesitzer üben vielleicht gerade.
Zielsetzung
Um den Gastronomiebesuch mit dem Hund entspannt genießen zu können und um dem Hund den Stress zu nehmen, damit er sich in diesem Umfeld sicher fühlen kann, sollte der Hund daran gewöhnt werden.
Nimmt der Mensch die Probleme seines Hundes ernst und zeigt er ihm Lösungswege zu einem stressfreieren Leben, wird die Beziehung der beiden vertrauensvoll und intensiv.
Hinweise
- Eine mitgebrachte Hundedecke dient sowohl zur Platzzuweisung als auch der Wärme, gerade bei kurzhaarigen Hunden und Welpen, und der Gemütlichkeit.
- Wurden zuvor bereits Abschalttraining und Menschengewöhnung geübt, ist dieses hilfreich, um den Hund an den Biergarten, ein Straßenkaffee oder Restaurant zu gewöhnen.
- Die Liegeposition des Hundes sollte gesichert sein. Der Mensch schirmt den Hund durch die eigene Sitzposition von vorbeigehenden Gästen ab.
- Zu Beginn der Gewöhnungsphase sollten Lokale dann genutzt werden, wenn sich dort nur wenige Gäste aufhalten.
- Als Hilfsmittel, um den Hund zu beschäftigen, kann ein besonders ergiebiger Kauartikel mitgenommen werden.
- Welpen dürfen oder sollten auf dem Schoß des Menschen bleiben dürfen. Dort fühlen sie sich sicher und der Mensch kann seinen neugierigen Junghund sehr viel einfacher kontrollieren.
Übungsaufbau für den Besuch in der Gastronomie
Betritt der Mensch mit seinem Hund ein Lokal, bleibt der Hund zur besseren Kontrolle im Sicherheitsbereich hinter seinem Menschen. Sofern zwei oder mehrere Menschen mit dem Hund unterwegs sind, kann eine Person zuvor ohne Hund das Lokal auskundschaften und bereits einen geeigneten Platz auswählen.
Der Mensch geht gezielt auf einen Tisch zu, der möglichst eine Wandseite bietet. Damit bietet zumindest eine Seite bereits Sicherheit für den Hund. Die Decke wird auf den Boden gelegt und der Hund aufgefordert sich dort niederzulassen. Der Mensch nimmt seinen Platz ein. Teilweise kann es hilfreich sein, wenn die anderen Stühle am Tisch so gestellt werden, dass sie einen Sichtschutz bieten, z.B. kann eine Jacke darüber gehängt werden. Kann der Hund nicht viel sehen, hat er weniger Ablenkungsreize.
Bleibt der Hund ruhig liegen, bekommt er einen Kauartikel.
Wie lange die ersten Besuche gestaltet werden können ist abhängig von der Gleichmütigkeit des Hundes. Bei einigen reicht die Zeit gerade für ein Getränk, andere wiederum schaffen es länger ruhig zu bleiben. Wichtig ist hierbei, dass der Hund möglichst keinen Stress entwickelt, damit er den Besuch in positiver Erinnerung behält.
Mögliches Verhalten und Optionen
Der Hund zeigt bereits eindeutige Stresssignale beim Betreten des Lokals
- Das Lokal ist zu voll oder der Hund hat einen Geruch in der Nase (z.B. eines anderen Hundes), der ihn aufregt. Beruhigt sich der Hund nicht zügig, wird die Übung vorerst beendet.
Der Hund legt sich auch nach mehrfacher Aufforderung nicht ab
- Der gewählte Platz könnte ungünstig gewählt sein. Entweder den Hund zunächst sitzen lassen und warten, ob er sich nicht doch anders entscheidet. Oder einen anderen Platz auswählen. Wenn der Hund sich dennoch nicht ablegen kann, sollte der Besuch nur kurz sein.
Der Hund legt sich sofort hin und kaut sein Kauartikel sehr schnell weg
- Es liegt eine Fehlkonditionierung vor.
Der Hund knurrt, bellt oder bleibt nicht liegen, wenn die Bedienung sich nähert
- Er hat Schwierigkeiten, wenn sich fremde Personen nähern. Hilfreich wäre hierbei gezieltes Menschentraining.
Mögliche Fehlkonditionierungen
Bekommen Hunde einen Kauartikel, damit sie ruhig sind, werden sie sukzessive den Artikel immer schneller auffressen, damit sie einen neuen bekommen. Hunde sollten einen Kauartikel bekommen, weil sie ruhig sind. Er dient hierbei als Bestätigung für ihr Verhalten.
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