Basiskonditionierung
Bei der Basiskonditionierung erlernt der Hund die Grundsignale, mit denen der Mensch zukünftig das Verhalten seines Hundes beeinflussen möchte.
Zu den Grundsignalen gehören Sitz, Platz, Fuß, und Stopp. Um eine Zuverlässigkeit in der Ausführung seitens des Hundes gewährleisten zu können, benötigt er zahlreiche Wiederholungen in unterschiedlichen Übungsvarianten.
Da sich die Konditionierung eher um eine Trainingsvariante als um Erziehung handelt, sollte der Mensch darauf achten, dass die Übung für den Hund nicht langweilig werden. Die Wiederholungen der Signale können an wechselnden Orten, zu Beginn ohne, später mit Ablenkungsreizen und im Beisein von Hundegruppen geübt werden. Ein aufgebauter Parcour, in dem die Signalgebung auf Distanz erfolgen kann, bringt erneute Aufmerksamkeit. Setzt der Mensch die Übungen zudem noch mit viel Freude um, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund situationsbedingte Handlungsmuster lernt gering.
Zum besseren Verständnis sollten Wortsignale immer mit passenden Körpersignalen in Zusammenhang gebracht werden.
Durch eine eindeutige Körperhaltung des Menschen, gekoppelt an ein Ein-Wort-Signal, kann der Hund die menschliche Sprache fehlerfrei erlernen.
Die Wortsignale sollten sich im Tonfall gut voneinander unterscheiden lassen. Die Worte Sitz!, Platz!, Fuß! unterseiden sich, im Gegensatz zu Sitz!, Down!, Bei! oder Hier! kaum. Da die Signalgebung in den Bereich der Kommunikation fällt, sollte auf eine Frontalbegegnung verzichtet werden.
Um einer Fehlkonditionierung vorzubeugen, empfiehlt es sich, kein Und vor das Signal zu setzen.
Ebenfalls anfällig für Fehlverknüpfungen sind Wortkombinationen. Bei Sitz und bleib oder Platz und bleib prägt sich der Hund das zuletzt gehörte Wort ein. Das Wort bleib bestimmt damit maßgeblich das Resultat der Ausführung.
Beim Erlernen der Basissignale gilt das zuletzt gegebene Wortsignal so lange, bis der Mensch seinem Hund ein anderes Signal erteilt. Hält der Hund das erste Signal nicht ein, wird nur dieses Wort, freundlich, aber akzentuiert, wiederholt. Bei ungeduldigen Hunden sollte das nächste Signal zügig erfolgen. Dadurch lernt der Hund die Vorteile des Abwartens kennen, was seine Steadiness kontinuierlich festigt. Eine gefestigte Steadiness ist die Voraussetzung für eine gute Konzentrationsleistung beim Hund.
Signal Sitz!
Der Hund ist seitlich zum Menschen, das Hund nahe Bein ist leicht nach hinten gestellt, der Hund nahe Arm und die Hand werden angehoben, die Handfläche zeigt nach oben (als stehe ein Tablett darauf).
Beachten Sie:
Begegnen sich Hunde frontal, werden sie nicht freundlich zueinander sein. Im Hundetraining sollte nur bei einer vertrauten Mensch-Hund-Beziehung frontal zum Hund gearbeitet werden, wie beispielsweise beim Treibball.
Signal Down! (Platz!)
Der Hund befindet sich seitlich am Menschen, das Hund nahe Bein ist leicht nach vorne gestellt, der Oberkörper des Menschen nach vorn geneigt, die Hund nahe Hand zeigt flach nach unten, der Blick des Menschen ist auf den Boden gerichtet.
Beachten Sie:
Signale die auf einem scharfen S enden hören sich für den Hund alle gleich an und sind kaum freundlich auszusprechen. Überlegen Sie sich Wortsignale, die Sie zwar betont und dennoch gütig geben können.
Signal Stopp!
Der Hund läuft auf den Menschen zu, der Mensch macht einen kleinen Ausfallschritt nach vorne auf den Hund zu, der Oberkörper ist nach vorne geneigt, die Hand des ausgestreckten Arme ist senkrecht gestellt. Der Blick des Menschen fällt auf die Stirn des Hundes. Das Wortsignal „Stopp!“ erfolgt, sobald der Hund still steht.
Beachten Sie:
Ein Blick gegen die Stirn des Hundes ist weit weniger bedrohlich für den Hund. Damit der Hund seine Freude an dem Training behält, sollte er freundlich angesprochen werden.
Signal Bei! (Fuß!, Hier!)
Soll sich der Hund seitlich am Menschen einfinden, geht ein Bein leicht nach hinten, der ausgestreckte Arm und die Hand der entsprechenden Seite zeigen auf den Boden, der Menschen richtet den Blick dorthin wo er seinen Hund platzieren möchte.
Beachten Sie:
Schaut der Mensch dem Hund direkt in die Augen, kommt es einem Fixieren gleich. Der Mensch sagt seinem Hund damit, dass er dort stehen zu bleiben hat, wo er sich gerade befindet. Kommt der Hund dennoch zu seinem Menschen lernt der Hund über Versuch und Irrtum, aber nicht, weil er die Anweisung seinen Menschen korrekt interpretiert.
Hunde kommunizieren überwiegend non verbal (wort- oder lautlos) miteinander.
In der hündischen Kommunikation verständigen sich Hunde nur selten über die Lautsprache. Sie setzen ihren Körper zu einer sehr feinen Kommunikation ein. Durch Blickrichtung, Kopfhaltung, Körper Positionierung und Bewegung senden sie Informationen an ihren Gesprächspartner.
Übernimmt der Mensch diese Form der hündischen Sprache, ist der Hund viel eher in der Lage, seinen Menschen richtig zu verstehen.
Achten Sie beim Üben der Basissignale darauf, dass ihr Blick ihrem Handzeichen folgt. So vermeiden Sie den direkten Blickkontakt zum Hund. Üben Sie die Signalgebung non verbal, können Sie überprüfen, ob Sie eindeutig in ihrer Aussage sind. Schauen Sie sich dazu das Video zur Nonverbalen Signalgebung an.
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