Umarmung des Hundes
Körperlichkeit wie Streicheln, Umarmungen oder das Kontaktliegen zwischen Mensch und Hund sollten umsichtig praktiziert werden.
Den Kopf getätschelt zu bekommen, empfindet die überwiegende Zahl der Hunde als unangenehm. Sie drehen den Kopf weg oder blinzeln mit den Augen. Erinnern sich Menschen noch an das du-bist-aber-groß-geworden-Getätschel auf den eigenen Kopf, müssten sie nachvollziehen können, wie ein Hund sich dabei fühlt.
Tätschelnde und klopfende Berührung birgt für den Hund keinerlei Qualität in der Zuneigung.
Gleiches gilt für das Klopfen auf den Hundekörper oder die Umarmung. Damit Hunde Körpernähe von Menschen genießen können, brauchen sie Vertrauen zu der Person. Eine Umarmung engt den Hund im Kopf und Hals Bereich ein, was genau genommen eine bedrohliche Geste ist. In der hündischen Kommunikation werden Kopf- und Nackenbereich für u.a. Dominanzgesten genutzt. Dabei legt der eine Hund dem anderen den Kopf oder die Pfote in diesen Bereich.
Bei einer liebevoll gemeinten Umarmung, die nicht nur das streichel Bedürfnis des Menschen befriedigt, können die meisten Hunde diese Geste zumindest akzeptieren, wenn sie nicht von einer fremden Person ausgeführt wird.
Die Nähe des menschlichen Kopfs zum Kopf des Hundes ist eine Distanzunterschreitung, die Fremden schlichtweg nicht zusteht.
Umarmt der Hundebesitzer seinen Hund, kann anhand von Fotos nur eingeschränkt festgestellt werden, ob der Hund die Geste genießt oder ob sie ihm Stress bereitet. Ein Foto ist immer ein statisches Bild.
Mimik und Gestik werden in Millisekunden eingefangen und fixiert. Wenn der Hund eh gerade blinzelte oder mit den Ohren zuckte, kann ein Foto die Aussage verfälschen. Außerdem sehen viele Hunde eine Kameralinse / Objektiv als fixierendes Auge, dass sie anstarrt. Bereits das kann ein Grund für Konfliktsignale seitens des Hundes sein.
Ob eine Umarmung oder anderer Körperkontakt vom Hund als unangebracht empfunden wird, ist abhängig von der Situation und der Örtlichkeit.
Im Training in fremder Umgebung sind die Hunde konzentriert auf die Übung und evtl. auf das Umfeld. Jedes Streicheln irritiert sie und ist demnach keine lobende Bestätigung. Beispielsweise daran zu erkennen, dass sie den Kopf wegdrehen, sich vom Menschen entfernen oder sich kurz Schütteln oder Niesen. Doch es gibt noch weitere Signale, mit denen Hunde kommunizieren, dass jetzt nicht der passende Zeitpunkt für Körperlichkeit ist.
Schmusen und Streicheln sollte nicht als Belohnung benutzt werden.
Denn das würde bedeuten, dass der Mensch nur liebevoll mit seinem Hund agieren will, wenn er seine Übungen einwandfrei ausgeführt hat. Und im Umkehrschluss: Kann der Hund die Übung nicht oder hat er sich nicht verstanden, sind liebevolle Gesten untersagt. Exakt interpretiert sind die liebevollen Gesten des Menschen als Bezahlung für gute Arbeit zu betrachten.
Seinen Hund zu liebkosen sollten Mensch und Hund gleichermaßen Zufriedenheit bereiten. Achtet der Mensch auf die Erlesenheit der Vertraulichkeit, sprich: zum passenden Zeitpunkt, an einem angemessenen Ort, aus nachvollziehbaren Gründen, steigt die Vertrautheit in der Qualität.
Durch genaue Beobachtung des Hundes können die Besitzer feststellen, ob ihr Hund eine Umarmung genießt.
Entspannt er seinen Körper, steht dieser Geste nichts im Wege. Zeigt er dabei Zeichen von Stress, wäre eine Ursachenforschung angebracht. Kontaktliegen und ausgiebiges Schmusen gehört genauso in das hündische wie in das menschliche Leben und sollte für Mensch und Hund realisierbar sein.
Hinweis
Für Kinder gelten andere Verhaltensregeln als für Erwachsene. Kleinkinder können ihre Kraft in der Hand nicht genau kontrollieren. Das Greifen ist noch reflexgesteuert. An den Ohren oder anderen empfindlichen Stellen beim Hund ausgeführt, könnte das Kind einen Schmerz auslösen. Eine enge Umarmung des Hundes sollte für Kinder prinzipiell Tabu sein. Denn ihnen steht es, aus Sicht des Hundes, noch nicht zu, dominante Gesten auszuüben.
Grundsätzlich sollten Kinder niemals ohne Aufsicht eines Erwachsenen mit Hunden alleingelassen werden. Für sie ist der Reiz, den Hund als lebendes Stofftier zu betrachten, äußerst groß und verleitet die Kindern zum »Zwangskuscheln« mit dem Hund. Mögen Hunde das nicht, passieren plötzlich Unfälle, bei denen dann der Hund der Schuldige ist.
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