Führungsqualitäten entwickeln
Ein für den Menschen »schwieriger« Hund braucht weniger eine Verhaltenstherapie, als vielmehr einen Menschen an dem er sich orientieren kann.
Eine Therapie ist nur dann notwendig, wenn Verhaltensauffälligkeiten durch erworbene und angeborene Krankheiten entstanden. Denn erst dann verhält sich ein Hund tatsächlich nicht mehr arttypisch oder rassentypisch.
Damit der Hund weniger unerwünschtes Verhalten zeigt, braucht er eine Leitfigur, an der er sich orientieren kann.
Der Mensch wird zur Leitfigur, wenn er hündische Führungsqualitäten entwickelt. Um Missverständnissen zwischen Mensch und Hund vorzubeugen, brauchen sie eine gemeinsame Sprache. Der Mensch zeigt seinem Hund, welches Verhalten er von ihm sehen möchte über Vorbildverhalten. Auf diese Weise lernt der Hund Alternativen zu seinem ursprünglichen Verhalten. Hunde sind in der Lage, Verknüpfungen zwischen Situationen und eigenem Verhalten herzustellen.
Fehlen Hunden alternative Verhaltensweisen werden sie immer auf eine Weise agieren von der sie glauben, dass sie angemessen ist.
Die Führungsqualitäten eines Menschen ergeben sich aus seinem Wissen zur Lebensweise und zu Kommunikationsformen von Hunden. Ohne dieses Wissen kann es zu einer fehlerhaften Interpretation des hündischen Verhaltens kommen. Der Mensch sollte seinen Hund nicht verallgemeinern. Erkennt er seinen Hund als eigene Persönlichkeit an, fühlt sich der Hund verstanden und kann Vertrauen aufbauen.
Eine Früherkennung potenzieller Schwierigkeiten beugt Problemen vor.
Die Kenntnisse über natürliches, hündisches Verhalten lässt den Menschen selbstsicher Auftreten und ermöglicht präventives Handeln. Insbesondere authentisches Selbstvertrauen lässt den Menschen in schwierigen Situationen gelassener werden, was sich wiederum auf den Hund überträgt.
Ebenso übertragen sich Unsicherheiten, die der Hund mit der jeweiligen Situation und nicht explizit mit seinem eigenen Verhalten verknüpft.
Die Selbstsicherheit des Menschen stützt sich auf die Erfolgserlebnisse mit seinem Hund.
Ist des Menschen Geisteshaltung jedoch »Befehl und Gehorsam«, ignoriert er die Persönlichkeit seines Hundes, wodurch es zu Missverständnissen kommen wird. Entwickelt der Mensch eine realistische Wahrnehmung der Persönlichkeit seines Hundes und akzeptiert ihn so wie er ist, erkennt er, welche Situationen seinem Hund Unbehagen bereiten und warum. Vor allem die Akzeptanz des Hundes, mit all seinen Problemen, ist ein Attribut, um vom Hund als Leitperson anerkannt zu werden.
Nahezu jeder Mensch kann Führungsqualitäten für seinen Hund entwickeln und lernen.
Dafür sollte er bereit sein, sich von seiner persönlichen Wunschvorstellung an seinen Hund für eine Zeit zu verabschieden. Ist es für den Menschen indiskutabel, seinen Hund so anzunehmen, wie er ist, wird er von seinem Hund immer wieder etwas verlangen, was er nicht leisten kann. Damit sind Diskrepanzen zwischen Mensch und Hund vorprogrammiert und der Hund wird weiterhin mit unerwünschtem Verhalten aufwarten.
Ein souveräner (Rudel-) Führer »verlangt« niemals etwas von den Gruppenmitgliedern, was sie nicht leisten können.
Er nimmt Rücksicht auf die Entwicklung jedes Einzelnen und gibt ihnen Zeit, um sich anzupassen, wobei er sie in ihrer Entwicklung anleitet und fördert. Die Aufgaben des Menschen sind die Strukturierung einer Sozialgemeinschaft und die Erziehung der »Nachkommen«.
Bei angemessener Erziehung ist es für den Hund selbstverständlich, seinem Menschen zu folgen.
Der Hund stellt seinen Besitzer als Leitfigur nicht in Frage, wenn er ihm vertraut und seinen Anweisungen Glauben schenkt.
Erst wenn die Erziehung für eine Anpassung in die Sozialstruktur sorgte, beginnt das Training der lebensnotwendigen Dinge.
Ein art- und charaktergerechtes Training ist frei von Gewalt, Strafe und Zwang.
Die Voraussetzungen für Führungsqualitäten liegen demnach in einer »gemeinsamen« Sprache um Missverständnissen vorzubeugen und eine fehlerfreie Interpretation anzunehmen.
Überdies ist Verständnis gegenüber des hündischen Charaktertyps, Gelassenheit, auch in schwierigen Situationen und der Wille, Verantwortung übernehmen und tragen zu wollen, entscheidend.
Nicht jedem Menschen sind Führungsqualitäten in die Wiege gelegt worden.
Jedoch kann nahezu jeder Mensch mit fachgerechter Anleitung lernen, wie er seinen Hund richtig führt.
Die meisten Hunde brauchen und wollen sich von ihrem Menschen lenken und leiten lassen. Doch vertrauensvoll folgen können sie erst, wenn sie erkennen und glauben, dass ihr Mensch versteht.
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