
By Ludwig Beckmann [Public domain], via Wikimedia Commons
Offensivhunde
In diese Gruppe sind die Hunde von imposanter Erscheinung, massigem Körper, breitem Kopf und ausgeprägter Muskulatur einsortiert. Die Geschichte der Molosser Rassen ist alt und beeindruckend.
Das Erscheinungsbild der Molosser entsprach ihrem riskanten Tätigkeitsfeld. Als Kriegshunde, Saupacker und Bärenbeißer waren Verletzungen nicht zu vermeiden. Dementsprechend benötigten die Hunde Mut, Entschlussfreudigkeit, Selbstständigkeit und eine hohe Schmerzresistenz. Zur Erfüllung dieser Aufgaben mussten die Hunde absolut erwachsen werden.
Die Benennung Offensivhund ergibt sich aus dem Handlungsspektrum der Rassen. Waren sie im Einsatz zum Handeln gezwungen, mussten sie offensiv vorgehen, ansonsten unterlägen sie ihren Gegnern.
Bereits im klassischen Altertum jagten die Hunde Großwild wie Bären und Raubkatzen. Als Kriegshunde, durch eine Rüstung geschützt, kämpften sie Seite an Seite an vorderster Front neben ihrem Herren. Sie begleiteten Eroberer bei der Neuentdeckung von Kontinenten, wo sie sich u.a. mit der Jagd auf Eingeborene beschäftigten. Eine beliebte Tierkampf Sportart aus dem 16. bis 18. Jahrhundert gab es in England. Daraus entstammen die Bullenbeißer, die beim Kampf den Bullen an der Nase packen und zu Boden ziehen sollten.
Die starke Selektion und Spezifikation der Instinktbereiche war notwendig, damit die Hunde taten, was von ihnen verlangt wurde, ohne ausführlich darüber nachzudenken.
Für ihre Fähigkeiten in der ursprünglichen Form ist heute keine Verwendung mehr.
Dessen ungeachtet sind ihre Instinktbereiche unverändert. Einige Rassen aus dieser Gruppe werden von skrupellosen Menschen für illegale Hundekämpfe missbraucht. Durch diesen Umstand bekamen sie in der Gesellschaft ein negatives Image, was ihrem Charakter nicht gerecht wird.
In der heutigen Zeit gehören sie wiederholt zu den Prestige-Hunden oder durchlaufen eine Ausbildung für den Schutzdienst.
Offensivhunde sind bei der Erfüllung der ihnen gestellten Aufgaben wenig zimperlich.
Sie handeln unerschrocken und selbstständig. Ihr muskulöses Äußeres wirkt beeindruckend auf Mensch und Hund. Jedoch sind sie gelassene Hunde, die auf Provokationen erst einmal mit Drohgebärden antworten, wenn überhaupt. Gleichwohl wissen sie bei echter Bedrohung um die Bedeutung ihres Ursprungs und reagieren offensiv.
Mit der Zuchtselektion entstanden unterschiedliche Hundetypen mit ähnlich ausgeprägten Instinktbereichen und doch unterscheiden sie sich in ihren Wesenszügen.
In der Unterteilung befinden sich:
- Wach- und Schutzhunde
- Jagdhunde (Saupacker, Bärenbeißer)
- Bullenbeißer (Kreuzungen daraus)
Insgesamt sind die Offensivhunde wenig unterordnungsbereit.
Sie gehorchen nicht grundlos und zeigen dies durch eine passive Dominanz. Häufig wird ihnen dadurch eine geringe Intelligenz zugesprochen, was durchaus eine Fehleinschätzung ist.
Um ihren Willen durchzusetzen verwenden sie unterschiedliche Taktiken, z.B. unbestechliche Ignoranz, gnadenlose Sturheit oder sie spielen den Klassenclown.
Bei einfühlsamer, konsequenter Erziehung und souveräner Führung eignen sie sich durchaus als Familienhunde.
Der Mensch sollte in der Erziehung präzise darauf achten, dem Hund keine Ressourcen anzuvertrauen.
Grundstück, Spielzeug, Futter, etc. zur freien Verfügung ausgehändigt, bedeutet für ihn, etwas zu besitzen, was zu verteidigen ist. Molosser Rassen benötigen ernstzunehmende Auslastung, die ihre Positionierung indes nicht verstärkt.
Generell handeln die Hunde wohlüberlegt, sind gelassen und verfügen über eine beeindruckend hohe Geduldsgrenze. Wird diese missachtet, präsentieren sich die Hunde offensiv. Sie warnen kurz, gefolgt von blitzschnellen Handlungen.
Eine Gemeinsamkeit findet sich in fast alle Rassen dieser Gruppe. Sie lassen keinen Zweifel an der Territorialität erkennen. Ihre Revieransprüche beziehen sich dabei auf ihr eigenes Revier. Gastfreundschaft wissen sie zu schätzen und respektieren sie.
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