Der Welpen-Wahnsinn
Einen Welpen sein eigen nennen zu dürfen, ist ein wundervolles und aufregendes Erlebnis.
Für eine innige Mensch-Hund Beziehung bedarf es einer stimmigen Erziehung. In der Vorstellung der Menschen erleben sie bereits eine unzertrennliche Freundschaft zu ihrem Welpen. Die Gedanken an seine Erziehung basieren auf: »Das wird schon. Der ist ja noch klein.« oder »Das ist doch nur ein Welpe. Was kann der schon großartig anstellen.«
Doch ein Stück weit bringt jeder Welpe seine Eigenheiten mit.
Die ersten Lernprozesse beginnen bereits in der pränatalen (vorgeburtlichen) Phase. Und so kommt es nicht selten vor, dass Welpen bereits kurz nach der Übergabe »hohl drehen«. Sie toben wie doll und verrückt durch die Wohnung, bellen, knurren, springen herum, zerren alles, was nicht Niet und nagelfest ist von einer Ecke in die andere. Jeder Versuch, den Zwerg zur Ruhe zu bringen schlägt fehl. Der Mensch bekommt ihn kaum zu fassen, er windet sich beim Holding wie ein Aal und beißt in die ihn haltenden Hände. Der Welpe wirkt wie von Sinnen, ist nicht mehr ansprechbar und reagiert auf nichts, was ihm angeboten wird.
Einigen Welpen könnte sogar das Attribut Jähzorn zugeschrieben werden.
Tritt dieser, wir nennen es Welpen-Wahnsinn ein, spielt es keine Rolle, wie wissend die Hundebesitzer zu diesem Zeitpunkt sind und wie souverän sie bisher vorgingen. So haben sie sich ihr zukünftiges Leben mit Hund nicht vorgestellt. Ein Zeitpunkt, an dem sich Emotionen hochschaukeln, sich erste Gedanken von:« … den bringe ich zurück!« breitmachen. Durchaus legitim, denn wer seinen süßen Welpen einmal auf diese Weise erlebte, ist zunächst schockiert.
In den meisten Fällen ist eine Überforderung des jungen Hundes für seinen Ausraster verantwortlich.
Es könnte sein, dass der Mensch dem Welpen an diesem Tag zu vielen Eindrücken aussetzte. Ein zu langer Spaziergang, zu viele Menschen, tobende Kinder im Haus, eine intensive Geräuschkulisse oder unerfreuliche Begegnungen mit Artgenossen. Aber auch das intensive Spiel mit gleichaltrigen Artgenossen oder mit dem Menschen selbst oder zu lange allein gelassen, überlastet seine Aufnahmekapazitäten. All diese Eindrücke muss er nämlich verarbeiten. Ohne Ruhe gelingt es ihm nicht.
Resultat: Er kompensiert seinen mentalen Stress über den Welpen-Wahnsinn und verliert gänzlich seine Selbstbeherrschung.
Bevor die Gesamtlage eskaliert, der Mensch zornig wird und seinen Welpen ungerechterweise bestraft, sollte er ihn oder sich aus der Situation nehmen.
Ein kurzes Time-out, in der der Mensch kommentarlos den Raum verlässt und die Tür hinter sich schließt, kann jetzt hilfreich sein. Durch die Abwesenheit des Menschen könnte der zurückgelassene Welpe sich schneller beruhigen.
Wurde die Bench (ein Zimmerkennel) als Rückzugsort bereits in das Leben des Welpen integriert, bekommt er darin die Auszeit.
Entscheidend dabei ist die innere Gelassenheit des Menschen. Er darf sich davon einfach nicht aus der Ruhe bringen lassen. Jammert und wühlt der Welpe in seiner Bench - egal! In der Bench kann dem Zwerg nichts passieren. Reagiert der Mensch auf das Verhalten seines tobenden Hundes, steigert er sich nur noch weiter in diese Situation. Aussitzen ist hier das Zauberwort, der Anfall geht auch wieder vorbei.
Zukünftig sollte das Tagesprogramm des Welpen mehr Ruhephasen beinhalten.
Besonders bei unermüdlichen Welpen sollten darauf geachtet werden, sie häufig zu entschleunigen. Überdies ist es sinnvoll, die aktiven Zeiten ausbalanciert, mit geistiger und körperlicher Beschäftigung, zu gestalten. Die begrenzten Konzentrationsphasen des Welpen sollten nicht überschritten werden.
Hier ist weniger oftmals mehr.
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