Der Hund ist kein reiner Fleischfresser
Schwedische Wissenschaftler aus Uppsala entschlüsseln in einer Studie viele DNA Abschnitte von Hunden. Einige davon ermöglichen dem Hund die Verdauung von stärkehaltiger Nahrung.
Dass Hunde keine reinen Karnivoren (lat. Fleischfresser) sind, sondern sie auch pflanzliche Kohlenhydrate verdauen können, wollen schwedische Wissenschaftler der Universität von Uppsala belegt haben. Dazu untersuchten sie 3,8 Millionen Genvarianten von Hund und Wolf.
Mikrobiologe Erik Axelsson und sein Team analysierten Genproben von verschieden Wölfen und unterschiedlichen Rassehunden. Sie entschlüsselten 36 DNA-Sequenzen mit 122 Genen. Einige davon steuern die Hirnfunktion, acht könnten für den Habitus der Hunde verantwortlich sein und zehn der entschlüsselten Gene wirken sich auf den Stoffwechsel aus.
Für die Verdauung und die Verwertung von stärkehaltiger Nahrung sollen drei dieser zehn Gene verantwortlich sein.
Damit soll der Hund nun kein reiner Fleischfresser mehr sein, sondern zur gesunden Ernährung ausreichend pflanzliche Kohlenhydrate benötigen.
Diese Aussage wirft Klärungsbedarf auf, denn die Fähigkeit stärkehaltige Nahrung verdauen zu können beinhaltet nicht, dass sie notwendig für eine gesunde Ernährung ist.
Vielmehr sollte die Studie ursprünglich klären, wie der Wolf zum Hund wurde. Die Ergebnisse werfen einerseits die Frage auf, ob sich die Verdauung der Caniden der stärkehaltigen Nahrung des Menschen aufgrund des nahen Zusammenlebens angepasst hat; andererseits ob einige wenige Caniden diese Gene bereits mitbrachten und daher näher beim Menschen leben konnten.
Fakt scheint zu sein, dass die Möglichkeit menschliche Nahrung zu verwerten die Evolution vom Wolf zum Hund beschleunigt hat.
Die Studie finden Sie bei Nature.
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