Universität Zürich zum Thema Barfen
An der Universität Zürich untersuchten Wissenschaftler der Vetsuisse-Fakultät Rohfutter-Proben auf multiresistente Bakterien. Die Ergebnisse sind besorgniserregend.
Multiresistente Keime sind ein bekanntes Problem bei Medizinern und in Krankenhäusern, denn gegen diese Bakterien helfen selbst die besten Antibiotika nicht mehr. Doch woher kommen sie eigentlich?
Antibiotika werden überall und jederzeit verabreicht. Ob nun an Tieren oder Menschen oder in der Fleischproduktion. Kein Wunder, dass die Bakterien beginnen zu lernen und sich zu verändern. Die Keime bilden Extended Spectrum Beta-Lactase (kurz ESBL), ein Enzym, gegen die viele, vornehmlich wohl Breitbandspektrum-Antibiotika machtlos zu sein scheinen.
Professor Roger Stephan von Institut für Lebensmittelsicherheit der Vetsuisse-Fakultät äußert massive Bedenken. »Die Situation mit den multiresistenten Bakterien geriet in den letzten Jahren immer mehr außer Kontrolle. Gegen die Zunahme der Verbreitung ESBL-bildender Keime sind dringend Gegenmassnahmen erforderlich.«
Haustiere wie Hunde und Katzen tragen die ESBL-Keimen und übertragen sie auch auf Menschen.
Die Hauptrisikogruppe sind Tiere, die mit Rohfleisch gefüttert werden, so die Studie. Da bei den Untersuchungen insbesondere gebarfte Hunde und Katzen Träger der Keime waren, untersuchten die Wissenschaftler diverse Futterproben unterschiedlicher Anbieter aus der Schweiz auf normale, Antibiotika resistente Enterobakterien und Salmonellen.
Das Ergebnis der Studie ist besorgniserregend.
Bei 73% wurde der Richtwert für Enterobakterien überschritten, in 61% wurden ESBL bildende Bakterien gefunden, 2 mal Salmonellen und 2 mal Escherichia coli.
Frau Magdalena Nüesch-Inderbinen, Erstautorin der Studie, warnt vor Unachtsamkeit. Die gefunden Bakterien bedeuten ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Mensch und Hund.
Sie bringt vor: «Wir raten daher allen Hunde- und Katzenbesitzern, die ihre Tiere mit «Barf» ernähren wollen, vorsichtig mit dem Futter umzugehen und strikte Hygiene bei der Fütterung einzuhalten. Die Tierhalter sollten sich des Risikos bewusst sein, dass ihr Tier vielleicht multiresistente Bakterien in sich trägt und diese verbreiten kann.
Die Originalstudie finden Sie auf The Royal Society Publishing.
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